Nach mehren Jahren Schlauchziehen soll eine Bewässerunganlage Erleichterung schaffen. Der folgende Abschnitt beschreibt Planung und Ausführung für eine Gartenanlagebewässerung. Alle Ergebnisse erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Nachahmung auf eigene Gefahr.
— 2006 und 2008 —
Die Suche im Internet war leider zu diesem Thema nicht besonders erfolgreich. Es scheinen sich wohl nicht so viele mit diesem Thema auseinander zu setzen. Aus diesem Grund wurde auf dem Papier das Grundstück mit dem Haus eingezeichnet, um einen Anhaltspunkt für die Platzierung der Bewässerungsdüsen zu erhalten. Mit der Bestellung einer Auswahl an Düsen, dem Grundgerät und Verbindungsrohr sollen Erfahrungen gesammelt werden. In diesem Fall mit dem System Micro-Drip von Gardena.
30.08. – 31.08.2008
Erste Versuche zeigen, das Runddüsen (360 und 180 Grad) zum Einsatz kommen werden. Auf der Terrasse wurde eine Stichleitung (3/16″) mit 3 mal 180 Grad (Fläche „A“) und 2 mal 360 Grad (Fläche „B“) verlegt. Im Test zeigte sich aber schnell, dass sich der Druckabfall doch zu stark auswirkt: Die hinteren Düsen hatten keinen Druck mehr.
Als nächstes wird mit einem 1/2″ Hauptrohr der Druckabfall behoben, von dem aus ein 3/16″ Abzweig zu den Düsen führt. Da der Druckabfall immer noch zu hoch ist, erhält die Fläche „B“ einen weiteren Abzweig. Auf der Terrasse liegt gesamtumlaufend ein 1/2″ Hauptrohr.
In weiteren Tests zeigte sich, dass die Fläche „B“ besser mit 180 Grad Düsen bewässert wird. Zur besseren Streuung des Wassers stehen nun die Düsen in der Nähe von Sträuchern, so dass das Wasser teilweise über die Blätter verteilt wird.
— 2010 —
17.04.2010 und 25.04.2010
Das Projekt Bewässerung wurde wieder aufgenommen. Nachdem die Terrassenflächen „A“ und „B“ soweit fertig waren, wurde der Seitenstreifen „C“ und der Vordergarten „D“ angegangen. Da es sich auf der Terrasse schon herausgestellt hatte, dass pro Abzweig max. drei Düsen gesetzt werden können, ist die Fläche „C“ mit drei Abzweigungen und insgesamt acht 180 Grad Düsen bestückt, die jeweils von der Hauswand weg sprühen. Die Abstände und Aufstellorte der Düsen sind experimentell zu bestimmen und verspricht nasse Hosen. Zum besseren Testen wurde ein Gartenschlauch bis zum jeweiligen Abzweig gezogen, der Druckminderer angeschlossen und die Düsen an die vermutete Position gesetzt und ggf. neu ausgerichtet. Der Vordergarten ist mit einem weiteren Abzweig und zwei 180 Grad Düsen ausgestattet, die vom Haus weg sprühen.
Nachdem die Positionen festgelegt sind, wird das Hauptrohr von der Terrasse aus auf den Randbereich verlängert. Hierzu ist mit vier 90-Grad Verbindungsstücken das Hauptrohr über die Terrassenseitenwand geführt. Um den Höhenunterschied an der Terassenwand weniger sichtbar zu machen, wird das Rohr innerhalb eines Installationsrohrs entlang der Wand nach unten geführt.
Zusätzlich wird das Hauptrohr mittels Rohrführer an den Abzweigungen in den Boden befestigt.
Als letztes ist am Wasserhahn ein separat schliessender Wasserverzweiger installiert, um neben der verlegten Bewässerung auch konventionell den Schlauch nutzen zu können.
Die erste Gesamtinbetriebnahme zeigte, dass die Flächen „A“ und „B“ einen zu hohen Druck aufwiesen, so dass eine beträchtliche Menge an Wasser über das Beet hinausfloss. Durch Regulierventile in den Abzweigen ist das Problem behoben.
Durch die Anpassung veräderte sich das Sprühbild auf den Fläche „B“ mit einer schlechten Wasserabdeckung. Die drei Düsen sind nun auf der Stirnseite des Beets und ein weiterer Abzweig mit zwei weiteren 180-Grad Düsen in entgegen gesetzter Seite aufgestellt.
— Fazit —
Alles in allem gibt es weder beim Hersteller noch im Web eine gute Anleitung, so dass man um die experimentelle Erfahrung nicht herum kommt. Viel Zeit wird bei der Auswahl der Komponenten benötigt, da keine Erfahrungswerte vorliegen und der ein oder andere Fehlkauf einzuplanen ist. Die fehlenden Nachbestellungen oder Fahrten zum Baumarkt verschlingt viel Zeit und zusätzliches Geld.
Die jetzige Installation muss den ersten Sommer noch bestehen, da sich der Blattwuchs der Pflanzen im Laufe des Jahres verändert und somit das Sprühbild nachhaltig beeinflusst.
Der Gesamtkosten ohne eine automatische Steuerung beläuft sich zur Zeit auf rund 150,- Euro. Eine Steuerung ist mit zusätzlich ca. 90.- Euro zu veranschlagen. Der Zeitaufwand der Installation ist mit rund 25 Stunden zu veranschlagen. Vorbereitung, Auswahl der Komponenten und Beschaffung verschlingen sicherlich gute 20 Stunden.
In wieweit sich eine professionelle Installation vom Gärtner am Schluss des Tages das gleiche oder wenig mehr kostet, kann nur spekuliert werden. Ich würde beim nächsten Mal auf jeden Fall ein professionelles Angebot inkl. Gewährleistung in die Hauskalkulation mit aufnehmen.
Kalkulationsansatz:
Material 150.- Euro
Vorbereitung, Auswahl 20 Stunden
Umsetzung 25 Stunden
eigener Stundenlohn 20.- Euro
Sprit, Versand 20 Euro
(150 + (20 + 25) x 20 + 20) Euro
Summe 1.070.- Euro
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