DHCP

Definition

DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) ist ein Standardprotokoll, das durch RFC 1541 (wurde durch RFC 2131 ersetzt) definiert wird und einem Server ermöglicht, IP-Adressen und Konfigurationsinformationen dynamisch an Clients zu verteilen. In der Regel stellt der DHCP-Server dem Client mindestens diese grundlegenden Informationen zur Verfügung:

Es können auch andere Informationen bereitgestellt werden, wie etwa DNS-Serveradressen (Domain Name Service) und WINS-Serveradressen (Windows Internet Name Service). Bei der Konfiguration des DHCP-Servers werden die Optionen, die an den Client übergeben werden, definiert.


Verfahren

DHCP bietet die Möglichkeit dreier verschiedener Verfahren:
DHCP Prozess

Verschiedene DHCP-Clients unterstützen unterschiedliche Optionen, die sie vom DHCP-Server empfangen können. Wenn ein Client zum ersten Mal nach dem Konfigurieren für den Empfang von DHCP-Informationen initialisiert wird, stellt der Client die Kommunikation mit dem Server her.
Es folgt eine Tabelle, in der die Kommunikation zwischen Client und Server zusammengefasst wird, gefolgt von einer Beschreibung des Vorgangs auf Paketebene:

MAC-
Quelladr
MAC-
Zieladr
IP-
Quelladr
IP-
Zieladr
Paket-
Beschreibung
Client Broadcast 0.0.0.0 255.255.255.255 DHCP Discover
DHCP-Server Broadcast DHCP-Server 255.255.255.255 DHCP Offer
Client Broadcast 0.0.0.0 255.255.255.255 DHCP Request
DHCP-Server Broadcast DHCP-Server 255.255.255.255 DHCP ACK


Es folgt die ausführliche Kommunikation zwischen DHCP-Client und DHCP-Server:
    Quelle: Microsoft GmbH


Lease

DHCP-Informationen, die der Client von einem DHCP-Server erhält, ist eine Leasedauer (Lebensdauer) zugewiesen. Die Leasedauer legt fest, wie lange der Client die per DHCP zugewiesenen Informationen verwenden kann. Wenn die Lease bestimmte Punkte erreicht, versucht der Client, die DHCP-Informationen zu aktualisieren.


Verweise

Weitere Informationen über DHCP wird in den RFC1541 und RFC2131 beschrieben.


Hinweis:

Bei Einsatz von zentralen DHCP Diensten in grösseren Netzen, die über Router gekoppelt sind, werden DHCP-Requests nicht automatisch über den Router durchgelassen (Broadcasts). Um dennoch einen zentralen Dienst aufbauen zu können muss der Router diesen Request an den betreffenden DHCP-Server weiterleiten (DHCP-Relay, Helper-Adressen).
Ein weitere Punkt sind oftmals Probleme zu nennen, bei denen an einem physikalischen Netzwerkinterface eines Routers mehr als ein IP-Subnetz definiert wurden (Secondary Addresses). Hierfür wurden aber mittlerweile die DHCP-Server überarbietet, was sicherlich jedoch nur für hochwertige DHCP-Server gilt.


Adressen für DHCP

Zur Nutzung von DHCP im lokalen Netz bieten sich die IP-Adressen zu privaten Nutzung an (siehe auch IP-Adressierung -> Tabelle IP-Klassen).

Adresse
Netzmaske
von
bis
10.0.0.0
255.0.0.0
 10.1.1.1
10.254.254.254
172.16.0.0
255.255.0.0
172.16.1.1
172.31.254.254
192.168.0.0
255.255.255.0
192.168.1.1
192.168.254.254


Empfehlung:

Der Einsatz von DHCP ist unumstritten, können doch Änderungen im Netz sofort zentral umgesetzt werden. Gleichzeitig verringert sich der Konfigrationsaufwand beim Client, der in wechselnden Umgebungen und verschiedenen Adressen arbeitet. Um die Security zu erhöhen sollten die Clients im DHCP-Server geflegt werden - der Mehraufwand ist gerechtfertigt.


© kahlhans.de
September 2002