GSM / HSCSD / GPRS

Das mobile Endgerät (im deutschen gerne als Handy bezeichnet) dient im der vernetzten Umwelt oft als "Modem" zur Anbindung von EDV-Endgeräten. Als eine Erweiterung könnten auch ganze Netze mittels dieser Technik z.B. an das Internet angebunden werden, was aber de facto heute keine nennenswerte Rolle spielt.
Eine Betrachtung des Funktelefons als eigenständiges Endgerät wird hier nicht näher betrachtet.

GSM
GSM (Global System for Mobile Communications) basiert auf einer leitungsvermittelnden Netzarchitektur auf der Luftschnittstelle und bietet Datenübertragungen mit maximal 9,6 kb/s, (Up- und Downlink) was der Bandbreite möglicher Anwendungen natürlich erheblich Grenzen setzt.

HSCSD
HSCSD (High Speed Circuit Switched Data) hat am Prinzip der Leitungsvermittlung nichts geändert; die Kapazität wird jedoch durch Kanalbündelung auf Maximal 57,6 kb/s gesteigert.

Mit GSM und HSCSD lassen sich einfache Einwahlen über ISDN realisieren. Mobiles Netz und Festnetz haben national meist eine gute Verbindung, so dass es zu keinen Komplikationen kommen sollte. Wichtig ist, dass die Verbindung als ISDN im mobilen Gerät gekennzeichnet ist (meist das Handy). Im Ausland ist besonders zu berücksichtigen, dass oft bei Sprachverbindungen eine Komprimierung eingesetzt wird, welche nicht verlustfrei ist und somit für Datenverbindungen ungeeignet sind. Dieser Effekt kann auch dann national auftreten, wenn zwischen verschiedenen Providern (Mobile-Mobile oder Mobile-Festnetz) besonders günstige Verträge ausgehandelt wurden. Im Prinzip wird bei einer Verbindung als Datenverbindung im GSM gekennzeichnet, ob sie wirklich ausgewertet wird, ist nicht immer sicher.

GPRS
Mit der Einführung des GPRS (General Packet Radio Service) ist dem Wunsch nach einem "allways on" Service gerecht geworden; somit wird der Netzverkehr wird nicht mehr zeitabhängig sondern paketvermittelt abgerechnet. GPRS bietet eine paketvermittelnde Netzarchitektur, d.h. die Einführung zusätzlicher Protokolle auf der Luftschnittstelle integrieren GPRS als reine Datenübertragungsmethode zum GSM Sprach- und Datenstandard. Theoretisch kann GPRS zwar mit 170 kb/s aufwarten (unter Einbeziehung aller 8 Slots), in der Praxis wird man diesen Wert nie finden. Realistisch sind vier Downlinks mit 57,6 kb/s und einem Uplink mit 9,6 kb/s.

Mit GPRS eine Einwahl abzubilden, ist schon aufwendiger. Die meisten Provider verbinden die Endgeräte mit dem Internet; so wäre eine Einwahl in das eigene Netz nur über den Internetzugang des eigenen Netzes möglich. Um das eigene Netz aber zu schützen, sollte die Verbindung als verschlüsselte Verbindung aufgebaut werden, was aber der die nutzbare Bandbreite schmälern würde. Zusätzlich muss das eigene Netz immer mit dem Internet verbunden sein (Ausschluss einer Interneteinwahl) und mit einer Konfiguration für die Verschlüsselung ausgestattet werden, was die Kosten wieder in die Höhe treibt. Eine zweite Möglichkeit ist eine direkte Verbindung vom GPRS-Netz des Providers mit dem eigenen Netz (z.B. via Frame-Relay), um die Problematik mit der Verschlüsselung zu umgehen. Auch diese Methode dürften die meisten Budget kleinerer Installationen sprengen und sei zur Vervollständigung aufgezeigt.


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Stand August 2002