SAN
Definition
SAN (Storage Area Network) verfolgt den Ansatz, ein dediziertes, separates
Hochgeschwindigkeitsnetzwerk zwischen Servern und den Speichersystemen (z.B. Plattensystemen)
zu etablieren. Ziel ist es das Wirknetz (LAN) vom Datenverkehr insbesondere beim Backup für
die Server-zu-Server oder Storage-zu-Storage Kommunikation zu befreien. Die Technologie im SAN
ist durch keine Definition vorgeschrieben. In einem SAN greifen nur Server auf die
Speichersysteme zu, wobei jeder Server auf jedes Speichersystem (any-to-any Kommunikation)
zugreifen kann. Hierdurch wird eine Entkopplung zwischen Servern und Speichern erwirkt.
Fibre Channel
Das Netz zwischen Servern und Speichersystemen wird heute üblicherweise mit Fibre Channel
(FC) realisiert. FC sollte ursprünglich Schwachpunkte in der LAN- und Kanal-
Technologiebeseitigen und hat hierzu eine Übertragungsrate von 1 Gbit/s, während
in der Architektur Flusskontrolle, Serviceklassen, Selbstverwaltung und hohe Zuverlässigkeit
integriert wurde. Im Vergleich zu Gigabit-Ethernet kann FC durch seine Serviceklassen für
Bruchteile der Bandbreite eine Quality of Service (QoS) bereitstellen. Ausserdem wurde FC als
reine Transporttechnik entwickelt und erreicht im Gegensatz zur Ethernettechnologie einen
höheren Datendurchsatz. Es können unter anderem die Protokolle IP, SCSI oder ESCON
betrieben werden. Als Protokoll in einer SAN Umgebung wird oft FCP (Fibre Channel Protocol) zum
Einsatz, was SCSI über FC bedeutet.
Drei verschiedene Methoden der Topologie gibt es prinzipiell:
SAN over IP
Um teure FC-Switche zu vermeiden wurden Methoden zur FC-Datenübertragung auf Standard IP,
und somit auf Basis bestehender LAN Komponenten, implementiert
SCSI-Befehle und Daten werden eingekapselt über TCP übertragen. Diese Aufgabe
erfüllt das Betriebssystems, welches lokal die SCSI-Befehle konvertiert und an die
SCSI-Kontroller weitergibt. Der SCSI-Kontroller kapselt dann die SCSI-Befehle in einen
SCSI-Header ein und gibt sie dann an die TCP-Transportschicht weiter und somit zur LAN-Karte.
Durch das Einpacken der SCSI-Daten wird ein Overhead produziert, was einer
Übertragungsrate von derzeit ca. 100 Mbit/s erlaubt. Dieser Nachteil wird mit den Vorteil
ausgeglichen, dass die Entfernung zweier iSCSI Geräten nicht mehr an die Restriktionen
von FC oder SCSI gebunden sind, wobei ggf. Laufzeiten zu beachten sind.
FCIP (Fibre Channel over IP) verbindet einzelne SANs über IP-Netze zu einem grossen SAN.
Dabei wird FC über TCP/IP getunnelt. Auch hier besteht wieder die Möglichkeit, dass
das Endgerät selbst direkt über das LAN mit dem Speichersystem kommuniziert, ohne
eine FC-Infrastruktur aufzubauen. In den Protokollen würde dann z.B. SCSI over FC over
IP strukturiert.
SAN maximale Entfernung
Empfehlung
Ob und in welcher Form ein SAN eingeführt wird, muss im einzelnen separat betrachtet werden.
Sicherlich werden einige Anbieter für kleinere Installationen Adapter mit Peer-to-Peer
Funktionalität, welche über Kupferleitungen (Standardverkabelung) abgebildet werden.
Günstige Softwarelösungen, die direkt auf LAN-Karten SANs abbilden, wären
wünschenswert.
© kahlhans.de
August 2002