Technische Grundlagen

Warum klingelt ein Telefon

Beim einem analogen Anschluss reichen grundsätzlich zwei Adern, die mit a und b bezeichnet werden. Beim Abnehmen des Hörers schliesst ein Kontakt und ein kleiner Gleichstrom beginnt zu fliessen. Seitens der Vermittlungsstelle wird nun eine Wechselspannung darübergelegt, so dass das Freizeichen zu hören ist. Das Amt bzw. die TK-Anlage ist nun bereit die Wählimpulse zu empfangen, um eine Verbindung aufzubauen.
Es sind zwei verschiedene Wahlverfahren gebräuchlich, Impulswahl (IWV) und Mehrfrequenzwahl (MFV), wobei die Impulswahl das ältere Verfahren ist. Hierbei wird die Stromschleife bei abgehobenem Hörer ein- bis zehnmal hintereinander unterbrochen. Mit einer einfachen Mechanik (Nummernschalter, Wählscheibe) werden die Impulse erzeugt, so dass mit jedem Impuls die Schalter in der Vermittlungsstelle jeweils eine Raste weiterschalten, um eine Verbindung herzustellen. Manche TK-Anlagen unterstützen heute nur noch MFV.

Elektrische Daten:

  • Anschlussspannung Ruhezustand ca. 60 Volt,
  • Wähl- und Sprechsspannung bei abgehobenem Hörer ca. 10 Volt,
  • Impulswahl mit ca. 10 Hz,
  • Rufwechselspannung mit 60 Volt und 25 Hz bzw. heute meist 50 Hz, da es dem Stromnetz entnommen wird (zur Beachtung beim W48)

Hinweis: Einige TK-Anlagen haben andere Spezifikationen. Unbedingt technische Dokumentation beachten!


Weckerleitung – Klingelverstärker

Bei alten Telefonen gibt es üblicherweise noch weitere Adern. Die W-Ader ist primär zum Anschluss eines Zweit-Weckers vorgesehen, um z.B. mittels einer externen Klingel oder optischen Anzeige einen Anruf anzuzeigen. Zum anderen werden auch kleinere Schaltungen bestehend aus zwei Telefonen über die W-Leitung verbunden (siehe auch A2 Schaltung).

Verschaltung des Weckers:

Telefon mit W-Leitung
 TK/AMT TAE Wecker
 Amt a ----- [1] 
 Amt b ----- [2] ----- [x]
             [3] ----- [x]
             [4]
             [5]
             [6]

Telefon ohne W-Leitung
 TK/AMT TAE Wecker
 Amt a ----- [1] → → → → → → →
 Amt b ----- [2] ----- [x]   ↓
             [3] ----- [x] ← ← 
             [4]
             [5]
             [6]

Neuere Telefone haben oftmals die Funktion der W-Leitung nicht mehr integriert, so dass bei Bedarf W mit a gebrückt werden kann (Beachtung beim Tausch des Telefons mit Wecker). TK-Anlagen haben im Normalfall keine W-Leitung!


Erdleitung – Das Makeln von damals

Für manche Nebenstellenanlagen ist es erforderlich, dass die angeschlossenen Geräte über eine Rückfragetaste verfügen, welche für die Steuerung von Nebenstellenanlagen verwendet wird. In der alten Variante – genannt: Erdtaste – wird einfach eine der zum Apparat gehenden Adern auf „Erde“ gelegt, üblicherweise die a-Ader. Das bedeutet in der Praxis, dass eine zusätzliche Ader zu jeder Anschlussdose durchverdrahten muss. Werden mehrere Dosen in Reihe geschaltet, wird die Erdleitung parallel mit angeschlossen.
Diese Variante mit Erde wird meist in Verbindung mit dem IWV benutzt, es gibt aber auch TK-Anlagen, bei der die Erdtaste mit MFV zusammen verwendet wird. Auch können einige moderne Telefone (z.B. Signo) auf Erdtaste (R-Taste) konfiguriert werden, um Leistungsmerkmale der TK Anlage zu nutzen.

Mögliche Kombinationen sind:
 IWV MFV Erde Flash
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  -   x   -     x

Kann die TK-Anlage keine Erde, so kann die Leitung bedenkenlos entfallen. Telefone mit Erde-Taste können auch nur mit a,b ohne Erde-Leitung angeschlossen werden. Der Funktionsumfang und die Bedienung sind dem TK-Handbuch zu entnehmen.

Wichtig: Bei Telefonanschlüssen mit Erde kommt es besonders darauf an, dass a und b richtig gepolt an die TK-Anlage angeschlossen, da es sonst oftmals zu Funktionsstörungen kommt.